Next Gen Ärzt:innen – Neue Zielgruppen, neue Kommunikation
Die medizinische Fachwelt verändert sich. Nicht nur inhaltlich, sondern auch kulturell. Junge Ärzt:innen und Pharmazeut:innen der Generationen Y und Z bringen neue Erwartungen an Fortbildung, an Kommunikation, an Relevanz mit. Für die pharmazeutische Industrie stellt sich damit eine zentrale Frage: Wie erreicht man diese Zielgruppen – inhaltlich, methodisch und auf Augenhöhe?
Digitale Denkweise – ein Paradigmenwechsel im Umgang mit Information
Die „Next Gen“ ist digital sozialisiert. Smartphones und klinische Apps ersetzen Nachschlagewerke, Microlearning verdrängt lineare Fortbildungen. Statt langen Broschüren oder statischer PowerPoint-Präsentationen erwarten junge Fachkräfte präzise, visuell aufbereitete Inhalte, die jederzeit verfügbar sind – am besten interaktiv und fallbasiert. Was zählt, ist schneller Mehrwert im klinischen Alltag – nicht Markenbotschaft oder Werbeversprechen.
In der MEDCH-Webinarreihe wurde deutlich:
Präsenzformate verlieren an Zugkraft
Klassische Rollen zwischen Sender und Empfänger lösen sich auf
Junge Fachkräfte wollen mitgestalten – und nicht bloß „konsumieren"
Wenn klassische Marketingformate ins Leere laufen
Die Analyse klassischer Kommunikationskanäle – Printanzeigen, Außendienst, Kongressbroschüren – zeigt: Diese Formate stoßen bei der neuen Generation auf sinkende Resonanz. Zeitmangel, Reizüberflutung und kritische Haltung gegenüber Werbung erschweren den Zugang. Was fehlt, ist inhaltliche Relevanz – kombiniert mit didaktischer Intelligenz.
Genau hier setzt MEDCH an: Statt auf Reichweite zu setzen, wird auf Wirkung geachtet. Interaktive Fallbeispiele, Microlearning-Einheiten und kliniknahe Szenarien ermöglichen ein praxisnahes Lernen – unabhängig von Ort und Zeit.
Neue Messgrößen: Lernen statt Likes
Ein weiterer Aspekt betrifft die Erfolgsmessung von Kommunikation. Klassische Marktforschung arbeitet häufig mit Interviews oder Online-Umfragen, deren Aussagekraft begrenzt ist. In den MEDCH-Webinaren wurde betont, dass realitätsnahe Daten wichtiger sind als Meinungen:
→ Wer nutzt welche Inhalte tatsächlich?
→ Wo entstehen Verständnisprobleme?
→ Welche Indikationen sind unterrepräsentiert?
Mit Tools wie MEDCHfrequency und MEDCHanalytic wird das Lernverhalten anonymisiert erfasst und ausgewertet – differenziert nach Fachgruppe, Erfahrungslevel und Themenfeld. So entsteht ein datenbasiertes Verständnis für reale Informationsbedarfe.
Fazit: Kommunikation, die ankommt
Die nächste Generation medizinischer Fachkräfte stellt neue Anforderungen an Inhalt, Form und Haltung pharmazeutischer Kommunikation. Es geht nicht mehr darum, Informationen zu senden – sondern darum, Relevanz zu schaffen. Wer junge Ärzt:innen erreichen will, muss ihr Denken, ihr Arbeitsumfeld und ihr Lernverhalten verstehen. MEDCH bietet hierfür einen zukunftsorientierten Ansatz: evidenzbasiertes Wissen, interaktive Lernformate und reale klinische Relevanz – dort, wo Entscheidungen getroffen werden. So entsteht Kommunikation auf Augenhöhe, die nicht nur ankommt, sondern auch wirkt.
Quellenverzeichnis
1. MEDCH-Webinarreihe: „Arzneimittelinformation 2.0 – Kommunikationsstrategie mit der Next Generation“ (Frühjahr 2025)
Veranstaltet von Gerhard Feilmayr und Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hilbe.
→ Dreiteilige interaktive Webinarreihe zur Transformation pharmazeutischer Fachkommunikation im digitalen Zeitalter. Themen: Generationenvergleich, Mobile Learning, Omnichannel, datenbasiertes Kommunikationsmonitoring.
2. MEDCH-Webinar-Zusammenfassung (2025).
MEDCH_Webinar_Zusammenfassung
→ Enthält Erkenntnisse zu Lernverhalten der Generationen Y/Z, Einsatzmöglichkeiten von MEDCHanalytic, sowie Erfolgsfaktoren digitaler Kommunikation im Fachkreisumfeld.
3. EFPIA Code of Practice (2021).
→ Rahmenwerk für ethische, transparente Kommunikation innerhalb der pharmazeutischen Industrie – zunehmend relevant im digitalen Umfeld.
https://www.efpia.eu
4. Pew Research Center (2019). Millennials, Gen Z and the Changing Workforce.
→ Untersuchung zu digitalen Erwartungshaltungen jüngerer Generationen im beruflichen Kontext.
https://www.pewresearch.org